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Q.2 Dreister Dutzmann: Lobbybüro oder „Lehre aus dem Nationalsozialismus“?

19. November 2016

Prälat Martin Dutzmann, Cheflobbyist der Evangelischen Kirche in Berlin, beschreibt sein Büro als „Lehre aus der nationalsozialistischen Diktatur“. Dabei tut er so, als ob die Evangelische Kirche im Nationalsozialismus nicht „dicht genug am politischen Geschehen“ gewesen wäre und die Machenschaften der Nazis nicht genügend „kommentiert und begleitet“ hätte.

O-Ton Dutzmann:

„Die Dienststelle ist tatsächlich eine Lehre aus der nationalsozialistischen Diktatur und dem, was die Bekennende Kirche dort geleistet hat, bzw. was die Kirche auch schuldig ist. Und leitend war die Einsicht, dass wir doch sehr viel aufmerksamer und dichter am politischen Geschehen sein müssen und das kommentieren und begleiten müssen.”

Die unrühmliche Rolle der Evangelischen Kirche im Dritten Reich

(Aufgenommen am 19.11.2016 von Matthias.)

Der Podcast kann hier abonniert werden, der Beitrag kann hier heruntergeladen oder direkt angehört werden:

Themenvorschlag/Dummer Spruch: „Der Gott der Atheisten“

4. September 2014

Wir wollen hier auf dem Blog zukünftig schon vorab Themenvorschläge präsentieren, um das Interesse zu testen und vielleicht sogar interessante Rückmeldungen unserer Hörer/Leser zu erhalten.

Es geht los mit dem ehem. Richter am Bundesverfassungsgericht Udo di Fabio. Der Katholik ergreift regelmäßig öffentlich für kirchliche Positionen Partei (s.u.). So auch kürzlich bei einer Lobbyveranstaltung der evangelischen Kirche im Landeshaus in Kiel, an der „auch zahlreiche Landespolitiker“ teilnahmen, darunter der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig (evangelisch, SPD), der auch schon mal Predigten hält.

In Schleswig-Holstein (ca. 60% der Bevölkerung sind Kirchenmitglieder, Tendenz vermutlich sinkend, auch im Hinblick auf aktuelle Daten) wird gerade darüber debattiert, ob man Gott in der Landesverfassung erwähnen soll – bisher ist dies nicht der Fall.

Dem offensichtlichen Einwand der religiösen Parteinahme hält di Fabio entgegen:

Gemeint sei nicht allein der christliche Gott, sondern „der Gott des Islam, sogar der Gott der Atheisten, nämlich das Eingeständnis, dass es jenseits der menschlichen Vernunft noch mehr gibt“.

Damit fabuliert sich die Fabio in die Warteliste für den dummen Spruch zu Beginn des nächsten Ketzerpodcasts.

Einen starken zweiten Platz erzielt in diesem Zusammenhang der kirchenpolitische Sprecher der CDU, Daniel Günther:

Der Katholik weist darauf hin, dass allein rund 60 Prozent der 2,8 Millionen Schleswig-Holsteiner einer Kirche angehören. Hinzu kämen Anhänger anderer Religionen sowie jene, die ohne Kirchenmitgliedschaft an Gott glauben. Deshalb müssten sich die Kritiker fragen lassen, „ob sie jemanden ausgrenzen wollen“, so Günther.

UPDATE: Das Hamburger Abendblatt hat einen guten Artikel über die Diskussion über Gott in der Verfassung.

Weitere aktuelle Meldungen von Udo di Fabio:

Di Fabio warnt vor Sterbehilfe (3.9.2014)

Di Fabio warnt vor Erosion der Kirchen (22.4.2014)

Di Fabio bereitet Luther-Jubiläum vor (21.2.2014)