Die vom mdr preisgekrönte Kinder-Manipulationsseite der EKD präsentiert eine Version der Geschichte vom Goldenen Kalb, die nicht nur die Abschlachtung von 3.000 “Brüdern, Freunden und Nächsten” im Namen der HERRN auslässt, sondern auch noch entgegen der biblischen Vorlage behauptet, Gott habe den Israeliten den Tanz um das goldene Kalb verziehen.
Aufgenommen am 07.06.2020 mit Matthias, Christian und Nico.
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Schlagwörter: Altes Testament, Bibel, EKD, Goldenes Kalb, Gott, Jahwe, Ketzer 2.0, Ketzerpodcast, Kirche, kirche-entdecken.de, Mose
20. Juli 2020 um 00:21 |
Meines Wissens werden auch Fetische als Götter bezeichnet. Was hier von wem verhohnepipelt wird erschließt sich mir nicht.
Was nicht zwingend des Kommentars bedarf, aber was ich am Rande noch interessant finde: Im Volksmund ist häufig vom „Tanz ums goldene Kalb“ die Rede und gemeint ist dann meist eine Orientierung auf weltliche Güter, Geld, aufs Gold. Jahrelang habe ich das auch geglaubt, aber nach der Übersetzung, die ich dann las, gaben die Israeliten freiwillig ihr Gold ab, um daraus einen Gemeinschaftsgötzen zu machen – es musste ihnen nicht von den Ohren gerissen werden.
Nichtdestotrotz spricht das diametral gegen die Interpretation der Orientierung auf Reichtum, den Privatbesitz, die sich im Tanz ums goldene Kalb äußert.
25. Juli 2020 um 23:59 |
Wenn Gott fähig ist, die Ägypter den Israeliten „willfährig“ zu machen, warum musste er dann die Plagen schicken, um sie dazu zu bringen, die Israeliten aus der Sklaverei zu entlassen?
Mal davon abgesehen, dass es sowieso keinerlei historische Belege dafür gibt, dass die Geschichte überhaupt tatsächlich passiert ist.
26. Juli 2020 um 01:42 |
Weil es eine Story ist, für die man im richtigen Mood sein muss (sich ein wenig bescheißen lassen), nicht um einen Kriminalroman.
Es muss sich Spannung aufbauen (wird der Pharao …?) um dann in Wiederholung den Hörer bauchzupinseln, wenn der ahnt, dass die 4. Plage auch scheitert.
Das Drama schaukelt sich hoch, dann Flucht aus Ägypten. Mose führt – die Führergestalt muss legitimiert werden. Dann die Gesetzestafeln vom Berg mit einem Gott, den niemand sehen und hören darf, aber geglaubt werden muss trotzdem!
Schließlich sind da die Gesetzestafeln. Moses der Verbindungsmann ins Jenseits, zu Paradies und Tod. Die Frage ist, was die Juden für bare Münze genommen haben. Aber wenn nicht, wieso essen sie keinen köstlichen Schinken, oder Cheeseburger?
Manche glauben gar, sie dürften am Sabbat den Fernseher nicht andrehen.
Im Vergleich mit der Odyssee oder den Metamorphosen etwas schlicht, gelegentlich, aber für die Antike jetzt auch nicht ganz schlecht.
26. Juli 2020 um 12:14
Ich denke eher, dass irgendwann mal irgend einem Papst das gleiche Problem aufgefallen ist: nämlich dass es völlig unlogisch ist, dass die Israeliten – die bis dahin noch Sklaven waren -plötzlich so viel Gold besitzen. Und dann hat derjenige das Problem „gelöst“ indem er einfach irgend eine relativ beliebige Erklärung dazu gefrickelt hat.
Dass die Erklärung noch viel unlogischer ist, weil sie dem Kern der ganzen Geschichte widerspricht, ist demjenigen allerdings nicht aufgefallen….
26. Juli 2020 um 16:17
Die Geschichte spielt aber im AT, das auch bei den Juden als Thora als hl. Buch gilt – die lassen sich da kaum was vom Papst rein- oder rausschreiben. 🙂
27. Juli 2020 um 18:26
Dann hatte derjenige halt eine anderen Jobtitel als „Papst“…
26. Juli 2020 um 00:09 |
Wenn Gott sagt, dass er diejenigen aus seinem Buch tilgen will, die sich gegen ihn versündigt haben – die Kalbs-Anbeter ja aber NOCH DRIN STEHEN(!) – dann lässt das nur 3 Schlüsse zu:
1. Entweder haben die sich nicht gegen Gott versündigt – dann sind Moses und seine Anhänger Mörder – und da Gott auch Mord verboten hat, hat sich dann Moses versündigt und müsste aus dem Buch getilgt worden sein. Da auch das nicht der Fall ist, scheidet diese Möglichkeit aus
2. Die Bibel wurde nicht von Gott geschrieben. Damit bricht ein sehr zentraler Claim der christlichen Kirchen in sich zusammen.
3. Gott ist unfähig, logisch zu denken und ist damit nicht allwissend (und da aus Allmacht auch Allwissen folgen würde, ist er dann auch nicht allmächtig)
26. Juli 2020 um 00:16 |
Ok, 2. muss ich wohl ein bisschen aufweichen: es könnte sein, dass Gott 2 Bücher geschrieben hat und hier das zweite Buch gemeint ist…
26. Juli 2020 um 06:22
Sagen die Kirchen nicht, die Bibel sei von Gott inspiriert. Sie enthält das Wort Gottes, aber wurde nicht von ihm geschrieben. Dass extreme Sekten da weitergehen (diktiert) glaube ich gerne.
26. Juli 2020 um 11:49
Na in der zitierten Bibelstelle spricht Moses doch von dem Buch, das Gott schreibt…
26. Juli 2020 um 16:15
Ja, da gibt es wohl widersprüchliche Angaben. Es ist jedenfalls nicht in der 1. Person singular verfasst.
Beim NT hat man den angeblichen 4 Hauptautoren Namen verpasst.
27. Juli 2020 um 18:25
Dann hatte derjenige halt eine anderen Jobtitel als „Papst“…