Lieber Hörerinnen und Hörer,
für heute (Dienstag, 25. August 2015) 17 Uhr haben wir ein Interview mit dem schweizer Freidenker Valentin Abgottspon vereinbart. Es geht um die Plakataktion der Schweizer Freidenker (s.o.).
Wir haben vor, das Interview live bei Mixlr zu übertragen.
Um auch die Gegenseite zu Wort kommen zu lassen, habe ich dem Bistum St. Gallen folgende Anfrage geschickt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Frau Rüthemann
mein Name ist Matthias Krause, für den Ketzerpodcast werde ich Valentin Abgottspon von den Freidenkern interviewen. Um auch die andere Seite zu hören, würde ich mich über Ihre Antwort zu folgenden Fragen bzgl. Ihrer Stellungnahme (und sonstige Anmerkungen Ihrerseits) freuen.
In der Stellungnahme heißt es:
„Ihr alle seid Huonder“, schreiben die Freidenker auf Plakaten und in einem offenen Brief an die Adresse der Katholikinnen und Katholiken in der Schweiz. Eine Aussage die verwundert und verletzt.
Wollen Sie genauer erklären, für wen und weshalb es verletzend ist, wenn Katholiken mit einem Bischof gleichgestellt werden? Natürlich impliziert die Aussage, dass es unangenehm sei, mit Bischof Huonder identifiziert zu werden. Mir ist aber nicht klar, ob Ihrer Meinung nach Bischof Huonder, die Katholiken, oder beide Seiten verletzt werden.
Denn Katholikinnen und Katholiken sind durchaus eigenständige Persönlichkeiten, fähig selber und frei zu denken.
Wie verträgt sich das mit den (m.W.) 245 Dogmen, die absolut verbindlich* zu glauben sind?
Gleich mehrere Bischöfe, Markus Büchel (Bistum St. Gallen), Felix Gmür (Basel) und Charles Morerod (Lausanne-Genf-Freiburg) sowie Abt Urban Federer, Benediktinerabtei Einsiedeln, hielten in je eigenen Stellungnahmen ihre vom Vortrag von Fulda abweichende theologische Auffassung fest.
Ich habe die Stellungnahmen von Bischof Büchel und Bischof Gmür gelesen. Mir ist nicht klar, wo darin Abweichungen zu Bischof Huonders Position geäußert werden. Können Sie erläutern, worin diese Abweichungen konkret bestehen sollen?
Abgesehen davon: ein Bischof ist nicht die Kirche in der Schweiz.
Ich habe mir Bischof Huonders Vortrag komplett angehört, soweit er im Internet verfügbar war. Ich hatte den Eindruck, Bischof Huonder gibt die offizielle katholische Position gem. Katechismus wieder. Demzufolge repräsentiert er mit seinem Vortrag auch die Kirche in der Schweiz.
Inwiefern soll Bischof Huonder in seinem Vortrag nicht die offizielle katholische Position wiedergegeben haben?
Und wenn er nicht die Kirche der Schweiz repräsentiert – inwiefern repräsentieren dann die von Ihnen erwähnten anderen Bischöfe die Kirche in der Schweiz? Wie soll ein Katholik wissen, wem sie folgen sollen?
Die Freidenker legen mit ihrem offenen Brief und der Plakatkampagne einen missionarischen Eifer an den Tag, der bei den Katholik(inn)en längst nicht mehr zeitgemäss ist.
Inwiefern ist die Aktion der Freidenker unangebrachter als z.B. die Taufe von wehrlosen Säuglingen? Inwiefern unterscheidet sie sich von anderen Aktionen, die Sektenmitglieder zum Ausstieg motivieren sollen?
Mit freundlichen Grüßen
* kathpedia: „Wenn die Kirche ein Dogma formuliert, so ist der Glaube daran für Christen absolut verbindlich.“
Schlagwörter: Aktion, Bischof Huonder, Freidenker, Homosexualität, Ketzer 2.0, Ketzerpodcast, Plakataktion, Plakate, Valentin Abgottspon
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