Archive for August 2015

Wolfgang Brosche: Hervorragende katholische Eigenschaften

31. August 2015

Der wortmächtige Wolfgang Brosche, Autor z.B. bei The European und auf das Thema „Kirche und Homosexualität“ spezialisiert, hat seit Kurzem ein eigenes Blog.

Gestern schrieb er über den Wunsch nach einer „Stimme der keuschen Homosexuellen“:

Wo bleibt die „Stimme der keuschen Homosexuellen“, fragt sich Paul Check, der Geschäftsführer von „Courage“. „Courage International“ist eine Menschenvergiftungsorganisation, im frommen Kathol-Sprech ein „Apostolat der römisch-katholsichen Kirche“, das schwule und lesbische Menschen dazu bringen will, keusch zu leben. […]

Jetzt setzt hier wieder katholische Doppelsprech ein – natürlich besitzen auch Homosexuelle“ Menschenwürde, aber nur die von Gott, will sagen, dem Klerus diktierte – eine andere gibt es nicht. Gott akzeptiert nur Heterosexuelle, die nach dem Naturrecht leben und Homosexuelle, die nicht homosexuell sind. […]

„Courage“ und alle anderen Organisationen wie P.A.T.H. erfinden die Sünde, das Fehlverhalten, den Irrtum der Natur, um Menschen klein zu halten, um ihnen den Krebs des schlechten Gewissens und der Minderwertigkeit einzuimpfen, um sie besser beherrschen zu können. Wer in dieser Weise andere als krank bezichtigt oder als verfehlt (nein, nein, ich weiß , sie haben ja auch ihre katholische Menschenwürde, die Würde des gepeitschten Kettensklaven – der mit Verlaub, scheißt darauf, Würde, aber nicht Freiheit zugestanden zu bekommen!), wer also, sage ich andere als verfehlt bezeichnet, der kann das nur und deshalb macht er es auch, wenn er sich selbst als richtig, gottgewollt und gesund empfindet – und damit als etwas Besseres! […]

Den Katholiken gehen langsam die Opfer aus – Menschen mit anderer Hautfarbe, Juden, oder Kranke, angeblich von Dämonen besessen, kann man nicht mehr opfern.

Aber diese Organisationen wie „Courage“ und der andere Rattenschwanz, verachten, brechen, töten Menschen im Namen ihres Gottes. Es entstehen lebende Leichname – man will homosexuelle Zombies. Man will Stigmatisierte, um sie vorführen zu können, wie sie dahertapern nach Gottes Willen – und die anderen, die katholisch Heterosexellen können wohlig schaudern und rufen „Gott sei Dank“ ich bin nicht so!

 

HIRNFORSCHUNG: Wie frei ist der Mensch?

30. August 2015

Der Mensch ist ein biochemischer Automat, und Willensfreiheit reine Illusion? Das macht uns die moderne Neuroforschung scheinbar glauben. Doch dahinter steckt ein entscheidender Irrtum – behauptet „Neurophilosoph“ Eddy Nahmias auf spektrum.de.

Zwar finde ich seine Einwände im Hinblick auf die oft erwähnten Experimente nachvollziehbar, denen zufolge Entscheidungen schon vorhersagbar sein sollen, bevor wir sie treffen. Das würde allerdings nur bedeuten, dass sich die Determiniertheit der Entscheidungen dadurch nicht beweisen ließe. Nahmias scheint allerdings aktiv die These zu vertreten, DASS wir einen freien Willen haben. Wie man diese These belegen will, ist mir auch nach der Lektüre seinen Artikels nicht klar. Mir ist höchstens klarer geworden, dass es prinzipiell schwer sein dürfte, diese These überhaupt zu belegen. Denn wie will man beweisen, dass die Gedanken NICHT determiniert sind?

Buchvorstellung „Religion in der Moderne“

29. August 2015

Zum in der gestrigen Folge erwähnten Buch „Religion in der Moderne“ von Detlef Pollack und Gergely Rosta hat und Hörer David Ernst auf das obige Video aufmerksam gemacht, in dem die Verfasser das Buch selbst vorstellen und ihre Kollegen es kommentieren.

41.3 Unchristliche Christen

28. August 2015

Matthias über diverse Studien zur Verebbung des Christentums und wie Christen bei ihren Mitmenschen ankommen.

(Aufgenommen mit Matthias, Christian, Nico und Philippe am 09.08.2015.)

Der Podcast kann hier abonniert werden, der Beitrag kann hier heruntergeladen oder direkt angehört werden:

Ein Live-Mitschnitt der kompletten Folge 41 ist unter http://mixlr.com/ketzerpodcast/showreel/ verfügbar.

Papst Franziskus: Die kritische Biografie von Hubertus Mynarek

28. August 2015

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Die Begeisterung für Papst Franziskus scheint kaum Grenzen zu kennen. Seine im Vergleich zu seinem Vorgänger ungezwungene und sympathische Art nötigt selbst Kirchenfernen eine gewisse Bewunderung ab. Und Gläubige wollen in ihm einen Reformator oder gar einen religiösen Revolutionär sehen. Wo bleiben da die kritischen Stimmen?

Hubertus Mynarek bietet mit seinem Buch eine echte Alternative zu den zahlreichen unkritischen Papstbüchern. Ausgehend vom Werdegang Franziskus’ fragt Mynarek: Wer ist und woher kommt dieser Papst? Was denkt er und was ist von ihm zu erwarten? Und finden sich bei ihm wirklich Ansätze zu einer Veränderung? Oder ist dieser Papst doch nur ein Kind der Medien und von Wunschbildern, die Gläubige nach der eher spröden Amtszeit von Benedikt XVI. an ihn herantragen? Mynareks Antworten auf diese Fragen machen sein Buch über Franziskus zu einer spannenden, ehrlichen und echten Alternative zu den vielen Lobeshymnen auf diesen Papst.

Das Buch beim Tectum-Verlag mit (vielversprechender) Leseprobe.

Hier mit freundlicher Genehmigung die Amazon-Rezension von Dr. Wolfgang Klosterhalfen, dem Autor der Reimbibel: (more…)

Die Wiege der Wahrheit

27. August 2015

„Wahrheit liegt allein im Auge des Betrachters“ – zumindest wird das hin und wieder von manchen Intellektuellen mit Genugtuung behauptet. … In der Wissenschaft beispielsweise gibt es eindeutige und strenge Regeln und Methoden, nach denen beurteilt wird, wann eine Aussage als Wahr oder dazu analog ein hypothetischer Untersuchungsgegenstand als existent angenommen werden darf. … Offenbar kann man mit dem passenden Handwerkszeug recht einwandfrei feststellen, wann Wahrheit und Existenz vorherrschen und wann nicht. Woraus genau sich die wissenschaftliche Erkenntnismethode im Detail zusammensetzt, wie sie funktioniert und warum sie überhaupt allgemeine Gültigkeit beanspruchen kann, bleibt aber oft unbeantwortet und unverstanden.

Der Autor, J. M. Kurz, beschreibt sich u.a. als Naturalist und Evolutionärer Humanist und ist Mitbegründer und Bundesbeirat der deutschen Partei der Humanisten.

Weiterlesen: Die Wiege der Wahrheit.

Warum ich nicht zur katholischen Hochzeit gehen kann

26. August 2015

Vor einigen Wochen hatte ich doch erzählt, dass ich vorhabe, falls mich jemand zu einer katholischen Hochzeit einlädt, freundlich, aber bestimmt abzusagen und dies auch zu begründen. (Und dafür nach Möglichkeit sogar eine eigene Website einzurichten, falls ich mal Zeit habe.)

Offenbar eine Idee, deren Zeit gekommen ist: Denn  gestern veröffentlichte der Humanistische Pressedienst (hpd) … einen ausführlichen Brief, mit dem jemand die Einladung zu einer katholischen Hochzeit abgesagt hat.

Darin behandelt Walter Stuke die Themen Naturalistisches Weltbild und Evolution, Ethik, Wissenschaft, Menschenrechte und Sexualität – ausführlich und mit zahlreichen Literaturhinweisen. Er kommt zu dem Schluss:

Die Einladung zu einer religiösen Hochzeit wäre für mich kein Problem, wenn es um eine Segnung durch Feen, Elfen oder Erdstrahlen ginge, die nicht zur Rechtfertigung von Ausgrenzung, Verfolgung und Tötung anderer Menschen genutzt werden. Der damit verbundene esoterische Mumpitz ließe sich als interessante Erfahrung verbuchen. Aber die Segnung durch eine Organisation, die die Würde der Menschen mit Füßen tritt und die so viel Böses hervorgebracht hat wie die katholische Kirche? Dann könnte man auch um den Segen eines Mafia-Paten bitten.

Wir sind es allein schon jeder einzelnen der ungezählten namenlosen Frauen schuldig, die die katholische Kirche im Namen ihres Gottes als “Hexe” gefoltert und anschließend lebendig auf dem Scheiterhaufen verbrannt hat, dieser Kirche die Gefolgschaft zu verweigern. Denn für die Kirche sind die schweigend mitlaufenden „Schäfchen“ die nützlichsten: sie stellen keine Fragen, sie meckern nicht und sie erheben keine Forderungen.

An einer katholischen Hochzeit ohne Protest teilzunehmen, käme für mich einer stillschweigenden Zustimmung zur Ausgrenzung, Diskriminierung, Kriminalisierung und Verfolgung von LGBT-Menschen in der ganzen Welt durch die katholische Kirche gleich.

Wir sind in der privilegierten Lage, Zugang zum Wissen über Religion zu haben und wir haben die Freiheit darüber zu sprechen. Daraus erwächst die Verpflichtung das Offensichtliche auszusprechen und den Religionen konsequent aufgeklärtes Denken, Verstand und Vernunft entgegenzusetzen. In ein Milieu katholischer Traditionen hineingeboren zu werden, kann uns nicht dazu verdammen ein Leben in intellektueller Unredlichkeit zu führen und dieses absurde religiöse Theater wider besseren Wissens bis an unser Lebensende mitzuspielen.

Weiterlesen: Warum ich nicht zur katholischen Hochzeit gehen kann

Ketzer Spezial: Valentin Abgottspon zur Huonder-Aktion

25. August 2015

Valentin Abgottspon von den Schweizer Freidenkern erklärt den Ketzern die Plakataktion zu Bischof Huonder. Und die Situation in der Schweiz allgemein.

Der Podcast kann hier abonniert werden, der Beitrag kann hier heruntergeladen oder direkt angehört werden:

Den Live-Mitschnitt mit dem Vorgespräch gibt es hier.

Interview mit Valentin Abgottspon zur Huonder-Plakataktion

25. August 2015

Der Live-Mitschnitt unseres ausführlichen (1 Stunde 47 Minuten) Interviews mit Valentin Abgottspon, Christian, Philippe und Matthias ist jetzt bei Mixlr als Audio-Stream verfügbar – und hier zum Download und zum Mithören:

17 Uhr LIVE: Interview mit Freidenker Valentin Abgottspon zur Huonder-Aktion

25. August 2015

 

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Lieber Hörerinnen und Hörer,

für heute (Dienstag, 25. August 2015) 17 Uhr haben wir ein Interview mit dem schweizer Freidenker Valentin Abgottspon vereinbart. Es geht um die Plakataktion der Schweizer Freidenker (s.o.).

Wir haben vor, das Interview live bei Mixlr zu übertragen.

Um auch die Gegenseite zu Wort kommen zu lassen, habe ich dem Bistum St. Gallen folgende Anfrage geschickt: (more…)